In Zeiten des Wahlkampfes werden die Debatten um Schulen und Bildung erneut aufgerollt. Der Bericht von Integrationsexperten hat eine politische Diskussion entfacht. Der Verein Österreichischer Gehörloser Studierender (VÖGS) möchte erneut über das Vergessen von Menschen mit Behinderungen in dieser Debatte hinweisen.

Es wundert nicht, dass Menschen mit Behinderungen oft vergessen werden und schon gar nicht, wenn es um Menschen mit Behinderungen und Migrationshintergrund geht. Speziell im Bereich der Bildung sieht man gerne weg und belässt es beim status quo. Das noch immer verwendete Sonderschulsystem ist ein Auslaufmodell, u.a. deshalb, weil die Lehrpläne nicht mit den Standards von „Normalschulen“ verglichen werden können.

Die UN – Convention on the Rights of People with Disabilites (UN-CRPD) sieht in Artikel 24 „Bildung“ vor, dass eine inklusive Schule geschaffen werden muss, an der alle Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft haben können. Das ist derzeit in Österreich, wie beispielsweise in Schwerhörigen- und Gehörlosenschulen, nicht der Fall ist. Es grenzt an Unverständlichkeit, dass im Jahr 2013 nur punktuell bilingualer Unterricht stattfindet und die Österreichische Gebärdensprache keinerlei Stellenwert im Schulunterricht hat. Zwar gibt es Integrationsklassen, in denen Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund auch sind, die aber immer noch mit einer lautsprachlichen Methode unterrichtet werden. Schwerhörigen oder gehörlosen SchülerInnen nach dieser Methode zu erziehen, ist zu wenig und führt zu Informationsverlusten und erhöhter Angstrengung der SchülerInnen.

VÖGS fordert, dass in den Schuldebatten Menschen mit Behinderungen miteinbezogen werden und dass das Schulsystem einhergehend so geändert wird, dass Inklusion im Sinne der UN-CRPD stattfindet, wo alle Menschen einen Platz haben und eine gleichwertige Bildung erhalten können. Dies muss innerhalb der vorgesehen Schulpflicht passieren.