DolmetschServicePlus hat in Zusammenarbeit mit WITAF im dortigen Clubraum ein Austauschtreffen veranstaltet, wie sich Teamdolmetschen etabliert hat und haben gleich eine Studie vorgestellt.
Dolmetschen in Gebärdensprache ist in der gehörlosen Welt ein wichtiges Thema, umso wichtiger im universitären (Bildungs-) Bereich. Wissenschaftliches Dolmetschen, so erklären die Vortragenden Sabine Zeller, Elke Schaumberger und Patricia Brück, erfordert noch mehr Konzentration, da wissenschaftliche Begriffe und Definitionen zu übersetzen sind. Sabine Zeller erzählt, dass der Vorschlag vom Teamdolmetschen früher etwas konfus erschien. Diese geglaubte Unmöglichkeit bewies sich als praktische Realität und manifestierte sich im Laufe der Jahre. Mittels Projektion wurde dargelegt, wie Teamdolmetschen als solches funktioniert: in einem z.B. zwei Stunden andauernden Vortrag werden zwei Dolmetscher benötigt. Diese wechseln sich im ca. 15-20 Minuten-Takt ab, da die Konzentrationsspanne eines Menschen nicht länger anhält. Während der eine dolmetscht, also einen Arbeitsprozess von Hören-Verarbeiten-Gebärden durchführt, ist der andere Dolmetscher angehalten, zuzuhören und seinem Kollegen nötigenfalls zu helfen. Elke Schaumberger erklärt indes, dass im Parlament meistens vier Dolmetscher am Werk sind. Diese Methode wird am Häufigsten eingesetzt.
Patricia Brück zeigt indes ihre durchgeführte Studie zum Thema Teamdolmetschen. Sie befragte jeweils acht gehörlose Studierende und acht DolmetscherInnen vom Pool des Projektes GESTU mit Fragen u.a. zur Unterschiede der befragten Personen, die Aufgaben einer/s GebärdensprachdolmetscherIn und etwa die Erfolgsquote beim Dolmetschen gesamt. Das Ergebnis schaut folgendermaßen aus: während die Gehörlosen „Kunden“ gut vorbereitete Dolmetschteams und im gewissen Sinne unauffälliges Dolmetschen wünschen, kritisieren die DolmetscherInnen selbst die fehlende Vor- und Nachbereitung. Was DolmetscherInnen wünschen ist z.B. der gleiche Teampartner, welcher gut zusammenarbeiten kann sowie ein gutes Teamklima.
Des Weiteren wurde noch darüber berichtet, wo man sich finanzielle Unterstützungen für die Dolmetschdienste holen kann. Dabei wurden der FSW (Fonds Soziales Wien) und das Bundessozialamt genannt.
Wir danken dem DolmetschServicePlus für den Vortrag!
Links: