Die auf den Universitäten und Akademien typische Umgangsform, „die akademische Viertelstunde“, wurde von Barbara Hager erklärt. Die „akademische Viertelstunde“: Die Veranstaltungen und Vorlesungen beginnen 15 Min. später als angekündigt. Und so war’s beim VÖGS-Vortrag auch, es begann um 19:15.
Das Thema „Diplomarbeiten von gehörlose Studentenabsolventinnen“ war am Programm. Es wurden die Erfahrungen der Absolvent/innen vorgetragen, sowohl auch die Entwicklung der Diplomarbeiten.
Der erste Referent war DSA Dawei Ni, ein Sozialarbeiter, und hat für seine Diplomarbeit das Thema „Leben in zwei Welten – gehörlose Kinder und Jugendliche“ gewählt. Dawei erzählte, dass er für seine Diplomarbeit 6 Monate brauchte. Er sammelte viele Bücher und stellte eine Hypothese in der Diplomarbeit auf. Er erklärte den Aufbau seiner Diplomarbeit, dessen erster Teil sich mit der Thematik „Gehörlosigkeit“ befasste, die uns allen schon bekannt war. Der zweite Teil enthielt einen
Umfang seiner Umfrage gehörloser Kinder (mit Eltern) und gehörlose Jugendliche. Das ausgewertete Ergebnis wurde im letzten Teil präsentiert. Es bedarf zum großen Teil an spezialisierte Sozialarbeiter, wie zum Beispiel für Kinder und Jugendliche, sowohl auch an Beratungseinrichtungen/ oder –stellen.
Er hat nach seinem Abschluss trotz intensiver Versuche nicht geschafft, das Projekt aus seiner Diplomarbeit in den Beruf umzusetzen. Er nimmt vor, erst einmal berufliche Erfahrungen zu sammeln ehe er es erneut versucht.
Als Zweiter kam Dipl. Ing. Bernhard Kurzmann mit seiner Diplomarbeit „Mobile Bühne – barrierefrei“ (Kürzel „MBbf“) an die Reihe. Er hat auf der Technischen Universität Architektur 18 Semester lang studiert.
In seiner Diplomarbeit ging vor allem um eine mobile Bühne für Menschen aller Hörbehinderungen. Seine Präsentation mittels Laptop und Beamer wurde sowie bei seiner Prüfung als auch beim Vortrag abgehalten, so eindrucksvoll, mit all seinen detailgetreuen architektonischen Ausführungen. Die Form seiner Diplomarbeit war eine Projektarbeit, wo er mit CAD-Programm das Projekt „MBbf“ und ein Modell für die mobile Bühne herstellten konnte. Interessant war auch seine Vorbereitung mit einer Gebärdensprachdolmetscher/in, da seine Prüfung einen Zeitrahmen von 15 Minuten hatte. Er bastelte zudem auch eine mobile Bühne als Modell. Heute arbeitet Bernhard in einem Wiener Architekturbüro.
Zuletzt kam Mag.ª Lena Schramek an die Reihe. Sie hatte auf der Akademie der bildende Künste Bildnerische Erziehung und Textiles Gestalten studiert. Sie schilderte den Ablauf ihrer einjährigen Diplomarbeit, „Taub aber nicht stumm. Taube Künstler/innen und ihr Werk heute“, zeitplanmäßig und ziemlich klar strukturiert. Bevor sie angefangen hat die Diplomarbeit zu schreiben, besuchte sie das Diplomandinnenseminar und erstellte ein Exposé zusammen. Das Exposé ist die Grundlage für den Aufbau einer Diplomarbeit. Sie verwendete neben der raren Literatur persönliche Interviews mit gehörlosen Künstler/innen und Organisator/innen aus Europa, die sie auf DVD festhielt. Sie zeigte uns ihre gebundene Diplomarbeit und Videoausschnitte von Interviews. Seit April gebärdet sie für die www.gebaerdenwelt.at.
Nach dem Vortrag wurde vorgeschlagen, dass das VÖGS eine Bibliothek von Diplomarbeiten aufgebaut werden soll, so die VÖGS-Frontfrau Barbara Hager. Dazu sind Ideen und Vorschläge herzlich willkommen.
Auf bald, euer Nikolaus Riemer
Zu den Fotos
StudentInnentreffen Mai 08 |
Ein paar Videos:
StudentInnentreffen Mai 08 – Filme |
Fotos & Videos: Alex und Katrin
@Dawei, Bernie, Lena, Nik, Katrin und Alex -> Vielen Dank für Eurer Engagement!