StudentInnentreffen am 25. Novemter 2005

Am 25.November lud der Verein Österreichischer gehörloser StudentInnen (VÖGS) Vertreterinnen des Österreichischen Gebärdensprach-DolmetscherInnenverbandes (ÖGSDV) ins Nachbarschaftszentrum ein, um gemeinsam mit den StudentInnen Fragen zur Dolmetschsitua-tion an der Universität Wien diskutieren zu können. Die Obfrau des ÖGSDV DSA Barbara Gerstbach und die Bundeslandesvertreterin des ÖGSDV für Wien Mag. Hanna Bösch standen den StudentInnen etwa zwei Stunden als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. DSA Dawei Ni moderierte in seiner Funktion als Vorstandmitglied des VÖGS die Diskussion, die gegen 19:00 eröffnet wurde.

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Eingeleitet wurde die Diskussionsrunde mit einer Vorstellungsrunde aller Diskussionsteil-nehmerInnen. Die TeilnehmerInnen stellten sich mit ihrem Namen vor und erklärten kurz welche Schule sie besuchen bzw. welche Studienrichtung von ihnen eingeschlagen (oder be-reits abgeschlossen) wurde.

Die erste Diskussionsphase beinhaltete allgemeine Fragen zu Dolmetschaufträgen, Dol-metschkosten, der Anzahl geprüfter DolmetscherInnen und GerichtsdolmetscherInnen. Unter anderem wurde auch die Notwendigkeit einer Art Dolmetschzentrale erörtert, das Thema der GerichtsdolmetscherInnen angeschnitten, die Ausbildungsbeihilfe diskutiert und die Aufga-bengebiete des Bundessozialamtes (BSB) und des Fonds Soziales Wien (FSW) besprochen. Die StudentInnen fragten nach dem Ausbildungsverlauf der DolmetscherInnen, wobei die Ausbildung in Linz und Graz zur Sprache kam. Auch der Vergleich dieser zu anderen Län-dern und die spezielle Ausbildungen für ÖGS-DolmetscherInnen waren Themen. Der Verlauf der Prüfungsvorbereitung für eine angehende DolmetscherIn wurde erklärt und die StudentIn-nen erfuhren, dass geprüfte DolmetscherInnen verpflichtet sind Weiterbildungsseminare zu besuchen. Es wurde seitens des ÖGSDV erklärt, dass für bestimmte ÖGS-DolmetscherInnen zusätzliche Steuerkosten anfallen.

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Nach einer kurzen Pause wurde der Fokus der Diskussion auf das Thema „Studieren an der Universität mit ÖGS-DolmetscherInnen“ gelenkt. Es wäre demnach gut, wenn all jene Stu-dentInnen, die in der Nähe der Hauptuniversität Wien Vorlesungen und Seminare besuchen, vor Semesterbeginn eine Art „Dolmetschplan“ erstellen.

„Fachwortgebärden“ für einzelne Studienrichtungen stellen für einige StudentInnen ein ge-wisses Problem dar. Zu dem Thema „Erweiterung des Wortschatzes von Fachgebärden“, wird ein StudentInnentreff am 27. Jänner stattfinden, zu dem der VÖGS erneut eine Einladung an den ÖGSDV und den gehörlosen Studierenden richten wird.

Als großer Wunsch der StudentInnen kristallisiert sich der Aufbau einer Dolmetschzentrale heraus. Damit wäre eine zentrale Stelle für alle Anfragen verantwortlich und könnte womög-lich Termine einzelner DolmetscherInnen zugunsten des Kundenstocks besser koordinieren.

Zahlen und Fakten:
FSW zahlt monatlich 467 Euro Ausbildungsbeihilfe

Dolmetschkosten für die gehörlose Studierenden:
1,5 Stunden = 1 Lehrveranstaltung kostet Euro 80
Pauschalpreis für einen Tag: 1. LV Euro 80, 2. LV Euro 60, 3. LV Euro 60
Normalerweise ist bei einer LV eine zweite DolmetscherIn notwendig.

Wichtige Infos vom ÖGSDV:
Momentan ist unklar ob das BSB oder FSW in Zukunft die Dolmetschkosten für Studierende übernehmen wird. Die derzeitige Ausbildungsbeihilfe ist eigentlich für jegliche Hilfsmittel wie Tutorien, Kopien, Bücherkauf, etc gedacht. Diese reicht für eine Deckung der Dol-metschkosten bei weitem nicht aus. Der ÖGSDV hat bereits die Forderung einer Erhöhung der Ausbildungsbeihilfe beim BSB gestellt. Auf alle Fälle ist es laut ÖGSDV immer wichtig die Kostenvoranschläge für Dolmetschaufträge an den FSW zu schicken, damit ersichtlich wird, dass das zur Verfügung gestellte Budget nicht ausreichen kann. Eine auftretende Er-schwerung bezüglich einer baldigen Verbesserung der jetzigen Situation stellt die Tatsache dar, dass die interne Organisation des BSB und des FSW einer Veränderung unterzogen wird und somit wahrscheinlich auch Aufgabengebiet zukünftig umverteilt werden.

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Protokoll von Eva Böhm und Barbara Hager

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