Erfahrungen einer gehörlosen Absolventin des Jusstudiums in Deutschland 

Am 28.01.2005 fand unser StudentInnentreff zum Thema „Erfahrungen einer gehörlosen Absolventin des Jusstudiums in Deutschland“ und Kurzpräsentation der Gruppe Hamburger „iDeas“ wieder im Nachbarschaftszentrum Vorgartenstraße (2. Bez.) statt. Um 20h eröffnete Manny Schütz das Treffen mit ungefähr 30 BesucherInnen und stellte uns die Vortragende Judith Hartmann vor.

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Zunächst erzählte uns die Absolventin über ihre Schullaufbahn, wie sie das Jusstudium in Hamburg erreichte. Am Anfang des Studiums musste Judith erst die Orientierung auf der Uni finden, man muss sich z.B. den Stundenplan selbst organisieren. Während dem Studium gab es Höhen und Tiefen und eher am Ende des Studiums traf Judith einen Lernpartner mit dem sie über die Vorlesungen austauschen konnte. Da sie ihr Studium abgeschlossen hat, macht sie im Moment für 2 Jahre den praktischen Teil des Studiums, auch Rechtsreferendariat genannt. Anschließend machte Judith uns noch auf zwei Punkte aufmerksam. Es war nicht leicht immer eine/n GebärdensprachedolmetscherIn für die Vorlesungen zu organisieren und alle Finanzen für die Ausbildungsbeihilfe zu managen was ein ziemlicher Zeitaufwand ist.

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Dann erklärte sie auch kurz die Unterschiede vom deutschen und österreichischen Jusstudium. Nach ihren persönlichen Erfahrungen im Studium erzählte Judith noch über die Hamburger StudentInnengruppe iDeas (intressengemeinschaft der Deaf studentInnen), die 1994 von 7 gehörlosen Studierenden gegründet wurde, um Gehörlose beim Studieren zu unterstützen. Es gab immer ein Auf und Ab in der Gruppe, denn als die Studierenden von der ersten Generation das Studium absolviert hatten war es nicht leicht NachfolgerInnen zu finden. Judith berichte auch, dass es auch in München, Köln und Düsseldorf gehörlose und schwerhörige StudentInnengruppen gibt. Momentan hat iDeas 31 MitgliederInnen, davon 17 AbsolventInnen (Technik, Pädagogik,…) und 14 Studierende (3 Gebärdensprache, 2 Psychologie, 4 Informatik und 6 Gehörlosenpädagogik). Nach dem Vortrag stellten die BesucherInnen ganz viele Fragen an Judith, man hat gesehen dass viele sich sehr dafür interessiert haben.

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Nach Judiths Präsentation gab Florian Katzmayr noch die Termine für die StudentInnentreffs für das Sommersemester 2005 bekannt, die werden auch noch auf der Homepage aktualisiert. Anschließend stellte Florian Gravogl vom WITAF das neue WITAF-Jugendgruppe Team, Alex Karla, Nadia Kichler, Karin Lang und Clemens Zefferer, vor, die ab jetzt auch aktive Jugendprogramme für die Jugendliche in Wien organisieren werden. Zum Schluss gab die Jugend-Kommissionleiterin vom ÖGLB Lydia Tonar den Termin für das nächste Jugendtreff bekannt an alle Besucher.

Nachdem die Vorträge beendet würden, unterhielten sich alle noch und setzen sich weiter mit Ausbildungs- und Studiumsthemen auseinander.

Bericht: Barbara Hager
Fotos: Barbara Hager

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